Schillerschule Heubach, Adlerstr. 51, 73540 Heubach +49 7173 18 08 21 poststelle@04124734.schule.bwl.de

Aktueller denn je - berührende Veranstaltung zum Volkstrauertag

Immer am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent wird in Deutschland der Volkstrauertag begangen. An diesem Tag soll den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt gedacht werden. Am Freitag durfte die Schillerschule dazu die diesjährige Veranstaltung der Stadt Heubach ausrichten, zu der neben den Vertretern der Stadt und der verschiedenen Religionsgruppen auch die Schülerinnen und Schüler der Realschule, der Mörikeschule und selbstverständlich der Schillerschule, sowie interessierte Bürger eingeladen waren.

Mit ihrem Auftritt gaben die Chorkinder unserer Grundschule das Motto der Gedenkstunde vor: „Komm wir zieh’n in den Frieden“. Dabei betonten sie in ihrem Lied nicht nur die Bedeutung der Grundrechte, die für einen gerechten Frieden notwendig sind, sondern auch, dass es an jedem Einzelnen liegt, sich zum Frieden zu bekennen und so gemeinsam eine große Gruppe gegen den Krieg zu bilden.

Auch Schulleiter Thorsten Krischke betonte in seiner Ansprache, wie unsinnig Kriege letztlich sind. Letztlich würden Kriege schließlich immer geführt, um zu gewinnen, Krieg kenne jedoch keine Sieger. Krieg kenne nur Tod und Zerstörung, Hass und Gewalt, Angst, Schmerz und Trauer. Daher sei es ihm wichtig, an diesem besonderen Volkstrauertag, an dem der Krieg sich so viel näher anfühle als in all den Jahren zuvor, an diejenigen zu denken, die durch einen Krieg ihre Heimat verlassen mussten, die fürchten müssen, Freunde und Familienangehörige nicht mehr wieder zu sehen und natürlich auch an diejenigen, die in den Kriegen dieser Welt ihr Leben verlieren.

Stellvertretend für die ukrainischen Schüler der Schillerschule trat dann Yuliana ans Mikrofon. In einem sehr berührenden Gedicht erzählte sie von ihrer Heimat, von Kindheitserinnerungen und von ihrer Großmutter. Diese habe immer bunte Papierblumen gebastelt. Auch Yuliana selbst werde nun jeden Tag eine Blume machen. Keine bunte, eine graue oder – stellvertretend für die Hoffnung – eine grüne. Solange, bis der Krieg in ihrer Heimat aufhöre. Im Anschluss wurden ebensolche Blumen an alle Gäste verteilt und als Zeichen der Solidarität und der Hoffnung auf ein Ende des Krieges in Form eines Kreuzes abgelegt.

Der evangelische Pfarrer Rudolf Spieth sprach stellvertretend für die christlichen Gemeinden. Er dankte der jungen Ukrainerin für ihre persönlichen Worte. „Das treibt einem die Tränen in die Augen und ins Herz“, so Spieth. Im Anschluss stellte er die Bedeutung des Friedens auch aus biblischer Sicht dar, zeigte aber auch die Zerrissenheit in der aktuellen Situation auf, in der ein gerechter Frieden ohne Waffen nicht zu erreichen scheint. Das wiederum zeige aber auch die größte Gefahr des Krieges, der das Denken und das Fühlen verändere. Deshalb sei es wichtig, dass wir nicht aufhörten, an ein Leben in Frieden zu glauben. Denn Frieden gebe es nur, wo wir ihn uns auch vorstellen können und dieses Bild im Herzen trügen. Eindrucksvoll unterstrich er diesen Gedanken mit einer gesprochenen Übersetzung von John Lennons „Imagine“, zu der er sich selbst auf der Gitarre begleitete – ein Vortrag, der die Zuhörer spürbar erreichte.

Bürgermeister Dr. Joy Alemazung bekannte, dass für die meisten in Europa und Deutschland der Krieg etwas sei, das nur aus Geschichtsbüchern, dem Fernseher oder Zeitungen bekannt war. Das habe sich geändert. Daher sei es wichtig den Zusammenhalt zu stärken und Solidarität zu zeigen. „Der teuerste Frieden ist günstiger als der günstigste Krieg.“, so zitierte er den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Daher sei es wichtig an diesem Tag, zur Versöhnung und zur Wahrung der Menschenrechte aufzurufen. Denn Kriege, so zitierte er John F. Kennedy, würden von Menschenhand begonnen – und könnten daher auch von Menschenhand beendet werden.

Auch Gerhard Reimer, der Vorsitzende des Heubacher VdK, betonte, dass wir eine Zeit erlebten, in der die Menschen wieder aktiv für den Frieden einstehen müssten. Das gelte sowohl für die Weltpolitik, als auch für das alltägliche Leben. „Wir müssen dort einschreiten, wo Menschen unsere Hilfe benötigen“, betonte Reimer. Es gebe eine „Pflicht zur Verantwortung zum Erhalt des Friedens.“ Dabei sei jeder Einzelne gefragt.

Einen Anfang machten mit ihren Fürbitten ausgewählte Neunt- und Zehntklässler und ihre Religionslehrerin Silke Schmidt. Und auch die Schulband unter der Leitung von Ronja Staib und Felix Panni übersetzte die Botschaften dieses Tages mit den Liedern „Was würdest Du tun?“ („Wer kann uns erklären, wozu die Kriege sind? Kann mir jemand sagen, was mit dieser Welt nicht stimmt?“) und dem stimmungsvollen Ausklang „Hallelujah“ gekonnt in Musik. Dieses Lied wurde auch von den Besuchern der Veranstaltung mitgesungen und hallte noch nach, während alle gemeinsam zumindest ein kleines Stück in den Frieden zogen.

Adresse

Schillerschule Heubach
Adlerstr. 51; 73540 Heubach

07173 18 08 21
poststelle@04124734.schule.bwl.de
Mo-Fr: 07.00 - 13.00 (außerhalb der Ferien)